Eine bunte und inspirierende Nacht

Studierende bei der Langen Nacht der Museen. 

Am Samstag, den 7. Oktober 2023, fand in ganz Österreich die Lange Nacht der Museen statt. Diese Gelegenheit nutzte eine Gruppe von Studierenden des Abendgymnasiums, teilweise in Begleitung ihrer Freunde, um mit ihrem Lehrer Thomas Enzenhofer verschiedene Kunst- und Kultureinrichtungen in Linz zu besuchen. Auch eine Absolventin unserer Schule, Sophia Schmidhofer, war mit dabei.
Treffpunkt war am Hauptplatz beim Stand von “ORF – Lange Nacht der Museen”.

Nach der Begrüßung bat Thomas Enzenhofer als Leiter der schulbezogenen Veranstaltung die Studierenden, zumindest einen Gedanken während der Kulturveranstaltung zum eigenen Erleben festzuhalten und auch Fotos zu schicken, die in diesen Bericht einfließen dürfen. Um 18 Uhr startete die Museumstour.
Die erste Station war das OK (Offenes Kulturhaus Oberösterreich), wo die Ausstellung “Queer – Vielfalt ist unsere Natur” am Programm stand. Sie begann mit der Darstellung der Geschlechtervielfalt in der Tierwelt. Im nächsten Teil wurden die queere Geschichte und die gesellschaftlichen Debatten beleuchtet. Dabei wurde auch ein spannender Blick auf die unterschiedlichen Seiten und Nuancen der LGBTQIA+ Community gewährt.
Die Kunstwerke und Installationen waren äußerst vielfältig. Das Künstlerinnen Duo ,,Eva und Adele“ wurde in diesem Kontext beleuchtet. Ihr Leben haben sie der Kunst gewidmet, sie hinterfragen Geschlechtsidentität. Für mich sind sie mutig und inspirierend und regen dazu an, über Konventionen und Normen nachzudenken. (Sophia Schmidhofer)
Hier in ganz in Rosa ausgemalten Räumen war die Stimmung in der Gruppe voller Neugier, verspielt und lustig. Diesen besonderen Moment erkannte unser Studierender Dino Sibelius. Auf seine Initiative hin kam es zu einem Gruppenfoto, das der Fotograf vom OK mit dem Handy des Studierenden für uns machte. Es entstand ein wirklich gelungenes Bild, das die gute Stimmung an diesem Abend festhielt.
Es folgte das Nordico Stadtmuseum, wo wir mit offenen Armen empfangen wurden und uns Frau Mag. Bina, die Leiterin des Hauses, und Frau Mag. Schneider, die leitende Kunstvermittlerin, persönlich durch die aktuelle Ausstellung “Blind Date – Verabredung mit einer Sammlung” führten. Die Schau zeigt Artefakte, die bisher kaum oder gar nicht bekannt sind. Sie stellt die Frage, warum nur bestimmte Objekte als Highlights gelten und andere nicht. Sie lädt dazu ein, sich der 120 000 Exponate starken Sammlung des Nordico aus verschiedenen Perspektiven und ohne thematische Einschränkungen zu nähern. Sie zeigt, dass alle Werke ihren eigenen Reiz haben, unabhängig von ihrer Größe, ihrem Alter oder ihrem materiellen Wert.
Die Werke waren nicht nach Künstlern oder Epochen, sondern nach Farben sortiert. Diese unkonventionelle Herangehensweise ermöglichte einen frischen Blick auf die Kunst. Es war faszinierend zu beobachten, wie die Farbpaletten die Stimmung und Emotion der verschiedenen Werke beeinflussten. Die Ausstellung war ein buntes, mit viel Gefühl für Details, ästhetisches und einprägsames Zusammenspiel. (…) Die Idee mit dem „Blind-date“ mit einem Kunstwerk, empfand ich als sehr originell und humorvoll. (Sophia Schmidhofer)
Unter den Exponaten waren auch Kunstwerke bekannter Namen von heute und damals, unter anderem Eli­sa Andes­s­ner, Ger­hard Brandl, Katha­ri­na Gru­zei, Johann Jascha, Oskar Kokosch­ka, Max Pechstein, Egon Schie­le und Franz Sedlacek.
Der Besuch im Nordico Kunstmuseum hat mir Aufgrund der Vielfältigkeit der Ausstellungsstücke besonders gut gefallen. Meinem persönlichen Augenmerk galten die ausgestellten Ölgemälde von Franz Sedlacek, einem österreichischen Maler, welcher am Ende des Zweiten Weltkrieges in Polen verschwand/nicht mehr zurückkehrte. (Rafael Pardo)
Im Anschluss an diese aktiv diskursive Auseinandersetzung mit einer Vielzahl von Ausstellungsobjekten gab es eine angenehme Pause im Café Stern am Graben bei Snacks und Softdrinks.
Letzte Station war das Francisco Carolinum mit Positionen der Kunst im Kontext von KI. Der Titel lautete “Extensions of Self – An Exchange of Human and Artificial Intelligence”.
Mein Highlight der „langen Nacht der Museen“ war die Ausstellung im Francisco Carolinum Museum. Besonders faszinierend fand ich dort einen AI-Generierten Kurzfilm, welcher mit einer Audiospur versehen wurde. Die schnell wechselnden Formen und Farben in Kombination mit der mechanischen Stimme, haben in mir sowohl melancholische, als auch hoffnungsvolle Gefühle ausgelöst. Auch in Bezug auf Vergangenheit und Zukunft. Meiner Meinung nach war es ein Ebenbild unserer Gesellschaft, der Menschlichkeit und den Fehlern, die auf der ganzen Welt passieren. Ich hatte sofort eine bestimmte Geschichte vor Augen, obwohl sich die Formen auf der Leinwand immer rasch veränderten und jeder Mensch etwas anderes zu sehen bekam. Ich habe mich emotional berührt und abgeholt gefühlt. (Natascha Buchegger)
Außerdem war ein Raum, gestaltet vom US-Künstler Kenny Schachtel, zu sehen. Die Präsentation unter dem Namen “NFTism” zeigt seine bissig ironischen Rauminstallationen mit reichlich Bezügen zum aufgeblähten Kunstmarkt und seinen Künstler-Superstars – Unterhaltung pur vor allem für jene, die mit der bildenden Kunst vertraut sind.
Nach diesem Galeriebesuch haben wir die schulbezogene Veranstaltung um 23.30 Uhr beendet.
Für nächstes Jahr aufheben mussten wir uns andere schöne Museen wie das Lentos, das Ars Electronica Center oder das Schlossmuseum Linz.
Teilnehmer Pawel Pocztar schreibt, dass es ihm und seiner Freundin sehr gefallen hat und sie das nächste Mal wieder mitkommen würden.

In diesem Sinne, nach der “Langen Nacht der Museen” ist vor der

“Langen Nacht der Museen”.

Text (ENZ u. Studierende)/Fotos (ENZ und andere) 

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